Prüfmittel-Beanstandungen
Einwandfrei kalibrierte Prüfmittel sind eine Grundlage der Qualitätssicherung. Durch messende Prüfungen werden Produkte als den Normen entsprechend oder fehlerhaft bewertet. Regelmäßige Kalibrierintervalle für die Prüfmittel sollen dafür sorgen, dass fehlerhafte rechtzeitig entdeckt und aus dem Verkehr gezogen werden. Aber nicht immer kann vermieden werden, dass eventuelle Schäden am Prüfmittel - und damit verbundene Fehlmessungen - innerhalb des laufenden Kalibrierintervalls auftreten. Die betroffenen Prüfmittel werden erst bei der nächsten Routine-Überprüfung als fehlerhaft erkannt. Wie viele fehlerhafte Messungen und an welchen Produkten diese gemacht worden sind, ist für das Kalibrierlabor nicht nachzuvollziehen.
Workflow
Im Anschluss an die Kalibrierung muss der Prüfer eine Aussage zur weiteren Verwendung des Messmittels treffen. Genau an dieser Stelle setzen wir mit dem Modul iQ-PM-BEANST an. Bei einem schlechten Kalibrierergebnis wird der letzte Nutzer um eine Stellungnahme gebeten. Im einfachen Fall wurden mit dem schadhaften Prüfmittel keine produktrelevanten Merkmale gemessen. Dann hat diese Beanstandung nur dokumentatorischen Charakter.
Sollten jedoch Messungen durchgeführt worden sein, die direkten Einfluss auf die Produktqualität haben, so sind Sortier- und Nacharbeitsaufwände erforderlich. Eventuell müssen Rückrufaktionen gestartet werden.
Diese Entscheidung kann nur im entsprechenden Fertigungsbereich getroffen werden.
Wichtige Funktionen im Überblick
Das nicht einwandfreie Prüfmittel
- Während der turnusmäßigen Kalibrierung wird ein Prüfmittel auffällig. Der Prüfer wird direkt zum Einleiten einer Beanstandung aufgefordert.
- Unabhängig vom letzen getroffenen Verwendungsentscheid (Reparatur, Verschrotten, Justieren usw.) kann jederzeit eine Beanstandung ausgelöst werden.
- Begleitdokumente wie Prüfbericht und Anschreiben an den letzten Nutzer werden automatisch erstellt (vergl. iQ-DOKU)
- Das Versenden der Dokumente kann direkt per E-Mail oder in Papierform erfolgen.
- Möglichkeit der Konfiguration, ob der letzte Nutzer selbst, der Meister oder der Prüfmittelverantwortliche der Kostenstelle der Empfänger ist.
Beanstandungsarten
- Beanstandungs-Info: Bei Verdacht auf mögliche Fehlmessungen an Werkstücken. Die Beanstandung wird sofort wieder geschlossen. Die Verantwortung liegt beim Nutzer.
- Beanstandung mit Rückmeldung: Der letzte Benutzer muss innerhalb eines vorgegebenen Zeitraumes eine Stellungnahme abgeben. Diese umfasst die Einsatzart, davon abhängig die Schwere der Auswirkungen, den Inhalt und die Wirksamkeit eingeleiteter Maßnahmen, Angaben zu vermessenen Teilen sowie Toleranzen der Prüfmerkmale.
- Termineinhaltung der Rückmeldung wird automatisch überwacht und bei Überschreiten angemahnt
Beanstandungsfreigabe
- Generierte Beanstandungen können bereits von einer zu bestimmenden Person zum Versand freigegeben werden, bevor sie den letzten Nutzer erreichen.
Die Stellungnahme durch den Nutzer
- Das zugesendete Formular kann handschriftlich oder elektronisch bearbeitet werden und wird dann auf entsprechendem Weg an die Kalibrierstelle zurückgesendet.
- Die Online-Stellungnahme wird durch einen Link in der Beanstandungsmail aufgerufen. Dieser startet entweder ein einfaches Hilfsprogramm oder ruft unser CAQ-PORTAL auf. Das Hilfsprogramm enthält eine einfache Maske, in die die Stellungnahme einzugeben ist. Die Daten werden im Gegensatz zum CAQ-PORTAL, welches in Echtzeit online verbucht, erst durch einen Dienstprozess direkt in die PMV-Datenbank verbucht. Beide Varianten verlangen keinerlei Vorkenntnisse. Ein zusätzliches Benutzerkonto in iQ-PMÜ ist nicht erforderlich.
- Die Beurteilung der Rückmeldung kann sofort bei der Erfassung der Stellungnahme erfolgen, oder es kann vermerkt werden, dass die Bewertung noch zu erfolgen hat
- Abschluss der Beanstandung nach vollständiger Beantwortung und Akzeptanz der Stellungnahme
Auswertungen
- Beanstandungen sind immer mit Aufwand und mit zusätzlichen Kosten verbunden. Im Regelfalle sind diese Kosten vermeidbar, da die meisten Probleme auf unsachgemäße Anwendung und Handhabung zurückzuführen sind. Um eine eventuelle Häufung von Problemfällen in bestimmten Bereichen rechtzeitig zu entdecken, stehen zum Thema Beanstandungen entsprechende Auswertungen zur Verfügung. Mit ihnen können Beanstandungsschwerpunkte zum Beispiel nach Abteilungen, Bereichen und Prüfmitteltypen erkannt werden. Dort können dann die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet werden, die zum Rückgang der Beanstandungen und damit zu weniger Kosten und einem besseren Produkt führen.
Schnittstellen zu anderen Modulen
- iQ-PMV zur Prüfmittelverwaltung
- iQ-PMÜ zur Prüfmittelüberwachung
- iQ-PROJEKTE zur Überwachung der erstellten Beanstandung mit Rückmeldung
- iQ-GL zur zentralen Pflege der in allen Modulen relevanten Stammdaten
- iQ-DOKU, um zum Beispiel den Kalibrierschein zum letzten Prüfauftrag abzurufen
- CAQ-PORTAL, für eine Online-Stellungnahme
- iT-MAIL, für den Versand der E-Mails